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    geb. 1962      in Saarburg, Rheinland-Pfalz, wohnhaft in Hamburg

                                                           

    1982-1987    Studium Französisch/Portugiesisch in Dijon und Heidelberg

     

    1990-2000    Fernsehredakteurin für Kinder- & Kurzprogramm

     

    seit 2004       intensive Beschäftigung mit der Fotografie

     

    2009-2011    mehrere Seminare mit Wolfgang Zurborn

                        an der Neuen Schule für Fotografie, Berlin

                                                

    2012-2014    diverse Workshops mit F. Lezmi, M. Schaden, W. Zurborn

                        an der LichtblickSchool, Köln

                         

     

                                             

     

    Schon während meiner Tätigkeit als Fernsehredakteurin spielte die visuelle Kommunikation für mich eine ganz große Rolle, auch wenn ich hier eher mit bewegten Bildern arbeitete. Im Jahr 2004 schließlich, mit dem Wechsel meiner analogen zur digitalen Kamera, begann ich, mich ernsthaft mit der Fotografie auseinanderzusetzen.  Ich nahm an zahlreichen Workshops rund um die Fotografie teil (und tue das noch heute)  und besuchte 2009 erstmalig das Seminar "Die Erfindung des Realen" mit Wolfgang Zurborn an der Neuen Schule für Fotografie in Berlin. Dieser Kontakt prägte meine fotografische Sicht ganz bedeutend. Vor allem beschäftigte mich die Frage, ob die dokumentarische Fotografie als reines Abbild realer Lebensräume gesehen werden kann und was es dann im Gegenzug mit künstlerischer Fotografie auf sich hat. Ich ging quasi zum Ursprung der Fotografiegeschichte zurück. Erst durch das intensive Fotografieren und Analysieren meiner Bilder wurde mir klar, dass es die eine Wirklichkeit nicht gibt, sondern dass jeder die Welt auf seine subjektive Art wahrnimmt und sieht.

     

    Das spiegelt sich auch in meinen Fotografien wieder, die ihre ganz eigenen Geschichten erzählen. Sie sind vielschichtig und spielen mit der Schnittstelle realer und fiktiver Räume, mit Zeichen, Materialien, Strukturen, Farben und Linien. Als Fragment aus der Wirklichkeit und somit aus ihrem funktionalen Kontext herausgerissen, werden die einzelnen Elemente in neuen Bezug zueinender gestellt und ein individuelles Bild komponiert. So als würde ich meiner Umgebung beim Fotografieren ein Stück Zeit und Raum stehlen, es mit nach Hause nehmen, auspacken und neu einsortieren.

     

    Da ich mich besonders für Kunst und Architektur interessiere, habe ich mich bei meinen letzen Arbeiten darauf konzentriert, die Lebensräume bzw. die Werkstätten von Künstlern aufzusuchen und ihre Spuren vor Ort in einer eigenen Bildsprache fotografisch festzuhalten. Vielleicht könnte man es als eine künstlerische Interpretation der Kunst betrachten.

     

    Hier möchte ich gerne mein großes fotografisches Vorbild, Saul Leiter, zitieren: "Ich mag es, wenn man nicht sicher ist, was man sieht. Wenn man nicht weiß, warum der Fotograf ein Bild gemacht hat und wir nicht wissen, warum wir es anschauen, so entdecken wir plötzlich, dass wir mit dem Sehen beginnen."

     

    Und zwei weitere Zitate, die mir gefallen: "Ich fotografiere, um herauszu-finden, wie etwas aussieht, wenn es fotografiert wurde." (Garry Winogrand)

     

    "Die Kamera ermöglicht mit spielerischer Leichtigkeit die Begegnung mit jener anderen Wirklichkeit." (Jerry N. Uelsmann)

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

                                                   

     

     

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